Tragödien der Glaubwürdigkeit

Dieser Beitrag entstand 2008 als Online-Essay. Er widmet sich einem Problem jeder Literatur: die Glaubwürdigkeit innerhalb eines Textes und gegenüber dem Publikum.

Hamlet zaudert, Macbeth tötet, und Othello ist rasend vor Eifersucht. Alle drei ringen mit Botschaften, deren Glaubwürdigkeit zweifelhaft ist, woraus jeweils das Drama erwächst:

  • Hamlet erfährt von einem Geist, dass sein Vater ermordert wurde und wird aufgefordert, diesen zu rächen.
  • Macbeth erfährt von Hexen, dass er König von Schottland werde.
  • Othello erfährt von Jago, dass seine Frau Desdemona ihn betrüge.

Hamlets Zaudern rührt daher, dass er dem Geist nicht trauen kann. Hamlet ist Protestant (er studierte in Wittenberg), der Geist kommt jedoch aus dem Fegefeuer, das es im Protestantismus nicht gibt. Die Aussagen einer eigentlich unmöglichen Erscheinung bedürfen einer weiteren Bestätigung. Was wie Zaudern aussieht, ist vielmehr die Suche nach Bestätigung.

Macbeth dagegen zaudert kaum; nach der Erfüllung der ersten Prophezeiung der Wyrd Sisters hält er das Eintreffen der zweiten für gewiss und wirkt darauf hin, dass es eintrifft, dass aber gleichzeitig die Voraussagen für seinen Gefährten Banquo nicht eintreffen. Die Hexen erweisen sich durch die Wahrheit ihrer ersten Voraussage als glaubwürdige Quelle.

Othello als dritter im Bunde ist skeptisch und noch genügend bei Sinnen, um von Jago einen sichtbaren Beweis der Untreue zu verlangen.

Shakespeare wäre nicht der Künstler, der er ist, wenn er die Dramen so monokausal angelegt hätte. Insbesondere „Hamlet“ ist so vielschichtig aufgebaut und motiviert, dass dieses Drama sich nicht nur mit einer einzigen Erklärung vollständig auflösen lässt. Vielmehr ist der hier aufgezeigte Aspekt nur einer unter vielen, meines Erachtens jedoch der plausibelste. Die Frage der Glaubwürdigkeit zeigte sich von dieser Beobachtung ausgehend auch in den beiden anderen Dramen, die hier ebenfalls kurz verhandelt werden.

Hamlet

Der Geist gibt sich Hamlet als dessen Vater zu erkennen und verweist deutlich auf seinen derzeitigen „Aufenthaltsort“ (Schlegel-Tieck-Übersetzung):

Ich bin der Geist deines Vaters, verurtheilt eine bestimmte Zeit bey Nacht herum zu irren, und den Tag über eng eingeschlossen in Flammen zu schmachten, bis die Sünden meines irdischen Lebens durchs Feuer ausgebrannt und weggefeget sind.

Die Stunde rükt nah herbey, da ich in peinigende Schwefel-Flammen zurükkehren muß.

So räche seine [des Vaters] schändliche, höchst unnatürliche Ermordung.

Der Geist bedient sich also des katholischen Bildes vom Fegefeuer, in dem er auf sein Urteil (Himmel oder Hölle) wartet. Nur Katholiken können das Purgatorium erleiden, weil es für andere schlicht nicht existiert. Hamlet, so erfahren wir später, ist Protestant; es wird zwar nicht explizit gesagt, aber als Student in Wittenberg (Luthers Wirkungsstadt) können wir dies voraussetzen; Theologen würden sicherlich zahlreiche Textbelege für protestantisches Gedankengut in seinen Reden finden – ich setze hier Hamlets Protestantismus voraus.

Wie später Othello erfährt Hamlet etwas, was er nicht erwartet hätte. Ebenso wie Othello benötigt Hamlet einen sichtbaren Beweis dafür, dass die Beschuldigung korrekt ist und Rache tatsächlich die korrekte Reaktion ist. Es wäre unangebracht, einfach loszugehen und den König (!) zu ermorden, nur weil ein Geist dies befohlen hat.

Hamlet hat demnach das Problem, eine Information von einer unzuverlässigen Quelle erhalten zu haben. Erweist sich die Quelle als zuverlässig, der dahinterstehende katholische Gedanke eines Purgatoriums also als zutreffend, ist die Information ebenfalls wahr. Doch wie lässt sich Katholizismus beweisen?

In diesem Zusammenhang sind zwei Beobachtungen wichtig. Erstens war die Ausübung der katholischen Religion im England des 16. Jahrhundert nicht nur verpönt, sondern verboten. Shakespeares Vater war vermutlich Katholik.Die Debatte über Shakespeares Biografie ist noch lange nicht abgeschlossen. Ich verwende diesen Namen, um den Autor zu bezeichnen, der die einem gewissen „William Shakespeare“ zugeschriebenen Werke verfasst hat. Der Verweis auf den Vater ist mein einziger biografischer Hinweis auf einen möglicherweise historisch existierenden Shakespeare, auch wenn die Bedeutung dieses biografischen Details fast der Irrelevanz zugerechnet werden kann. Zweitens ist „Hamlet“ keine Historie, sondern ein Drama, d. h. wir können Ort und Zeit der Handlung als nicht-konkret annehmen. Nicht die Darstellung eines konkreten historischen Ereignisses ist das Thema, sondern die Darstellung eines dramatischen Konflikts. Somit scheint es legitim, Dänemark als den genannten Handlungsort nur als Bezeichnung für den Ort zu sehen, genausogut hätte es der spanische Hof sein können (dort hätte allerdings Katholizismus als Religion vorgeherrscht).

Hamlet geht die Problemlösung auf zwei Wegen an. Auf der einen Seite sucht er nach Beweisen für die Behauptungen des Geistes. Auf der anderen sucht er nach Beweisen für die Existenz von Geistern, also für Belege der Richtigkeit des Katholizismus.

Der „to be or not to be“-Monolog lässt sich beispielsweise auch dahingehend auslegen, dass Hamlet sinniert, wie ein Leben zu leben ist und was nach dem Tod geschieht, ob es also ein Fegefeuer gibt. Eine eigene – unpoetische und direkte – Übersetzung des Original-MonologsOriginal:

Sein oder nicht sein, das ist die Frage:
Ist es edler, entweder im Geiste zu erleiden
die Schlingen und Pfeile des wilden Schicksals
oder die Waffen gegen die See voll Tosen zu ergreifen
und [allein] durch den Widerstand dies zu beenden? Sterben, schlafen,
nichts weiter; und mit dem Schlaf sagen zu können, wir beenden
den Kopfschmerz und die tausend Schrecken der Natur,
die das Fleisch erbte – es ist eine Vollendung,
aufrichtig zu erwünschen.Variante 1: Der Tod ist das Ende. Sterben, schlafen.
Schlafen, vielleicht träumen. Ja, darin liegt die Unruhe;1
denn im Schlaf des Todes – welche Träume mögen da kommen,
wenn wir abgeschüttelt haben diese sterblichen Bande
und Ruhe finden müssen.Variante 2: Nach dem Tod kommt das Träumen; die Seele lebt also weiter. 2 Darin3ist die Achtung,
die Elend so ein langes Leben gibt,
denn wer würde ertragen die Peitschen und die Verachtungen der Zeit,
das Unrecht der Schinder, den Hohn des stolzen Mannes,
die Schmerzen wertloser4 Liebe, die Verzögerungen des Rechts,
die Unverfrorenheit der Ämter und die Zurückweisungen
des geduldigen Lohns der unwürdigen Versuche,
wenn er sich selbst das Ende geben könnteVariante 3: Selbstmord
mit einem blanken Dolche? Wer würde diese Lasten tragen,
um zu ächzen und schwitzen unter dem überdrüssigen Leben?
Aber die Furcht vor etwas nach dem Tode
– das unentdeckte Land, von dessen Grenze
kein Reisender zurückkehrt – verwirrt den Willen
und lässt uns die Nöte, die wir haben, eher ertragen
als zu anderen fliehen, die wir nicht kennen.
So macht das Wissen Feiglinge aus uns allen,
und so wird die Farbe des Entschlusses
überblässt mit dem fahlen Reigen der Gedanken,
und Unternehmungen voll Sinn5 und Bedeutung
führen dabei zu verqueren Ergebnissen,
und verlieren die Bezeichnung „Handlung“. Du, ruhe jetzt;6
die holde Ophelia! – In deine Gebete
sollen all meine Sünden eingeschlossen sein.

1 – „ay, there’s the rub“ direkt: ja, dort ist das Scheuern; Shakespeaere verwendet in „Hamlet“ ständig wechselnde Metaphernebenen, die er zum Teil bis zur Unkenntlichkeit miteinander verschränkt.
2 – „Must give us pause“ kann auch als Selbst-Aufforderung gelesen werden: Ich muss mir Ruhe geben (pluralis majestatis oder „us“ = Hamlet plus imaginiertes Publikum).
3 – vermutlich vorgegriffene Schlussfolgerung: In der Unentschlossenheit, in der Feigheit liegt der Grund, dass das Elend so lange (eben lebenslang) währt.
4 – „disprized“ in einigen Ausgaben, oft „dispised love“ (verschmähte Liebe)
5 – „pith“ bezeichnet auch das weiße Innere von Zitrusfrüchten, siehe Fußnote 4; „Sinn und Bedeutung“ ist eher frei, entspricht vielleicht dem in „Hamlet“ oft verwendeten Hendiadyoin (zwei Begriffe für eine Sache) recht gut. Strukturell ist „Katholizismus und Protestantismus“ ebenfalls ein Hendiadyoin für „christliche Religion“, aber das nur am Rande.
6 – wie unter Fußnote 2 eine Selbst-Aufforderung.

Drei Elemente sind auffällig. Zum einen die Beschäftigung mit der Frage nach dem Erdulden (passiv) oder Tätigwerden (aktiv). Zum anderen die Überlegung, warum ein elendiges Leben nicht durch Selbstmord beendet werden solle. Drittens die Furcht vor der Unwissenheit vor dem Danach. Je länger Hamlet darüber nachdenkt, desto mehr schwindet die Entschlusskraft (… Thus conscience does make cowards of us all; And thus the native hue of resolution Is sicklied o’er with the pale cast of thought …).

Daraus lassen sich drei Fragen ableiten, die Hamlet anreißt:

  1. Soll man sich etwas vorstellen oder lieber etwas tun?
  2. Soll man handeln oder erdulden?
  3. Ist (Selbst)Mord ein Ausweg?

Zu allen drei Fragen haben Katholizismus und Protestantismus verschiedene Positionen, sodass je nach Religionszugehörigkeit die Antwort anders ausfallen muss.

Wie ist in dieser Vielzahl von Antwortmöglichkeiten eine Entscheidung möglich? Der Tod von Hamlets Vater hallt thematisch nach, denn was erwartet einen, der all dies erleiden musste, nach dem Tod? Was würde Claudius bevorstehen, wenn Hamlet ihn tötet? Häufig wird Hamlet ausführliches Philosophieren und das Hinauszögern von Handeln attestiert. Die Gründe liegen zumindest teilweise darin, dass er entweder die Existenz von Geistern aus dem Fegefeuer akzeptieren – also zwischen Katholizismus und Protestantismus entscheiden – muss oder einen Weg ersinnen muss, wie er die Behauptung des Geistes belegen kann. Der Versuch mit dem Stück im Stück schlägt fehl, denn Claudius’ Reaktion (er springt wütend auf) bestätigt weder den Mordverdacht, noch widerlegt sie ihn.

In unsere Zeit übertragen würde statt des Geistes vielleicht ein Außerirdischer uns verraten, dass Erich von Däniken recht hatte. Als Ufo-Skeptiker blieben uns zwei Möglichkeiten: Entweder wir finden einen Beweis dafür, dass wir nicht wahnsinnig sind und es diesen Außerirdischen wirklich gibt, oder wir finden Beweise, dass Dänikens Thesen tatsächlich wahr sind. Eine ausgewogene geistige Gesundheit vorausgesetzt, würden wir vermutlich noch wirrer handeln als Hamlet in unserem Bestreben, die Wahrheit herauszufinden. Unsere Umwelt würde vermutlich noch verwirrter auf unser Verhalten reagieren als Hamlets auf seinen gespielten Wahnsinn.

Strategisch tarnt Hamlet seine Beweis-Suche als Wahnsinn, um den theologischen Konflikt lösen zu können. Er riskiert also seine eigene Glaubwürdigkeit, um eine Bestätigung für die Glaubwürdigkeit des Geistes zu erlangen.

Die Erklärung für Hamlets Verhalten entnehme ich Christiane Zschirnts „Shakespeare-ABC“ (2000), Eintrag „Hamlets Geist“.

Macbeth

Der spätere Schottenkönig Macbeth war da in einer besseren Situation. Zum einen ist „Macbeth“ ein historisierendes Drama, also in seiner behaupteten Zeit und Ort ernster zu nehmen als „Hamlet“. Daher ist der Glaube an die Macht von Hexen bei den Figuren gegeben. Auch beim Publikum kann dieser vorausgesetzt werden. Gerade im 16. und frühen 17. Jahrhundert waren Hexenglaube und Angst vor Hexenfähigkeiten Gemeingut.

Macbeth ist von der Anrede der dritten Wyrd Sister („All hail, Macbeth, that shalt be king hereafter!“)Übertragung: Heil dir, Macbeth, der König hiernach/später sein soll. aufgrund ihrer inhaltlichen Bedeutung und Tragweite überrascht und reagiert ungläubig. Nachdem sich jedoch rasch die erste Prophezeiung („All hail, Macbeth! Hail to thee, Thane of Cawdor.“)Übertragung: Heil dir, Macbeth, Heil dir, Fürst von Cawdor. erfüllt, ist es für Macbeth klar, dass sich auch die zweite Prophezeiung erfüllen wird.

Bei Macbeth ist ein zunehmender Wahn zu konstatieren:

  • Anfangs leichte Ungläubigkeit, er muss von Lady Macbeth dazu gebracht werden, den König umzubringen; diese muss ihm sogar bei der Ausübung des Mordes helfen.
  • Später Glaube, dass die Wyrd Sisters mit ihren Prophezeiungen recht haben und Angst vor der Erfüllung ihrer Prophezeiung an Banquo („Lesser than Macbeth and greater. Not so happy, yet much happier. Thou shalt get kings, though thou be none.“)Übertragung: Geringer als Macbeth und größer. Nicht so glücklich, und doch viel glücklicher. Du wirst Könige bekommen, obwohl du keiner bist., die er durch den Mord an Banquo zu verhindern versucht. Mit dem Auftauchen von Banquos Geist setzt der Wahnsinn (nach innen und außen erkennbar) ein, und Macbeth lässt zahlreiche Unschuldige töten.
  • Schließlich feste Überzeugung von der Korrektheit ihrer Aussagen („Macbeth, beware Macduff … for none of woman born shall harm Macbeth. … Macbeth shall never vanquished be until Grat Birnam Wood to Dunsinane Hill shall come against him.“)Übertragung: Macbeth, nimm dich vor Macduff in Acht … niemand, den eine Frau gebar, soll Macbeth verletzen … Macbeth soll nie überwältigt werden, bis der Große Birnam Wald auf Dunsinane gegen ihn kommt., was ihn zu grenzenloser Selbstüberhebung treibt.

Die Glaubwürdigkeit der Prophezeiungen der Wyrd Sisters wird weder von Macbeth noch von Banquo noch von Shakespeares Publikum angezweifelt. Die Pointe liegt vielmehr darin, dass nur die erste der Prophezeiungen vollständig ist:

  • Than von Cawdor
  • König von Schottland – durch Mord; wäre Macbeth auch ohne Mord König geworden?
  • Fürchte Macduff – dieser wird Macbeth töten
  • kein von einer Frau Geborener kann Macbeth schaden – Macduff kam durch Kaiserschnitt auf die Welt
  • der Wald marschiert gegen die Festung – die Armee tarnt sich im Anmarsch mit Zweigen, um die Stärke zu verbergen.

Für die Prophezeiungen an Banquo gilt das gleiche. Im Falle von „Macbeth“ ist also weniger die Glaubwürdigkeit der Nachrichtengeber fraglich, sondern die Glaubwürdigkeit der Prophezeiungen.

Eine ausführliche Darstellung zur Bedeutung der Hexen im Stück und zur Entstehungszeit liefert Garry Wills in „Witches and Jesuits – Shakespears’s Macbeth“ (1995).

Othello

In „Hamlet“ wurde die Glaubwürdigkeit einer Nachricht gemeinsam mit der Glaubwürdigkeit ihres Überbringers verhandelt, in „Macbeth“ nur die Nachricht. In „Othello“ schließlich dreht sich alles um Jago, also den Überbringer. Dieser hat den größten Textanteil, und dem Publikum sind – im Gegensatz zu den anderen Stücken – seine wahren Absichten und die Hintergründe seiner Aussagen bekannt. Bislang stand das Publikum mit Hamlet und Macbeth auf einer Stufe, was den Wissensstand betrifft. Nun jedoch erfährt es deutlich mehr als die Hauptfigur.

Othello hält Jago für einen guten und ehrlichen Menschen, „good“ und „honest“ tauchen erstaunlich oft im Zusammenhang mit Jagos Name auf. Dieser setzt ihm rhethorisch geschickt die Idee ins Ohr, dass Desdemona ihm untreu sei. Schließlich ist er sogar in der Lage, den geforderten sichtbaren Beweis in Form des Taschentuchs zu liefern.

Somit verschiebt sich die Frage nach der Glaubwürdigkeit aus der Handlung hinaus in die Repräsentation. Das Problem der Glaubwürdigkeit eines Protagonisten bzw. einer Nachricht wird nur durch das Vorhandensein des Publikums erkennbar, den Protagonisten ist es nicht bewusst. Allenfalls können Othellos Zweifel – er zweifelt nicht an Jago, sondern nur daran, dass dessen Behauptungen korrekte Schlussfolgerungen seien – an Jagos Behauptungen als handlungsvorantreibend gesehen werden.

Fazit

Das Drama entsteht in „Hamlet“ und „Macbeth“ durch die gemeinsame Suche von Publikum und Protagonist nach der Wahrheit bzw. dem Gemeinten, und in „Othello“ im Nichterkennen der Wahrheit durch einen Protagonisten.

Hamlet Macbeth Othello
Nachricht (Prot.) unglaubwürdig (zu beweisen) glaubhaft
(steigernd)
möglich (steigernd)
Nachricht (Publ.) glaubwürdig (Bühneneffekt) glaubhaft (unvollständig) Lüge
Bote (Prot.) unglaubwürdig (Geist aus Fegefeuer) glaubwürdig
(Hexe)
glaubwürdig
Bote (Publ.) glaubwürdig (Bühneneffekt) glaubwürdig unglaubwürdig
„(Prot.)“ bezeichnet die Glaubwürdigkeit gegenüber den Protagonisten, „(Publ.)“ die gegenüber dem Publikum.

Durch die Einbeziehung äußerer Kreise (Religion, Hexentum), die sowohl für die Protagonisten als auch für das Publikum als solche erkennbar sind, wird in „Hamlet“ und „Macbeth“ die Handlung ausgelöst bzw. vorangetrieben. In Othello dagegen gehören alle Protagonisten der selben (Denk-)Welt an. Dadurch wird die Frage der Glaubwürdigkeit nicht innerhalb des Stückes verhandelt, wenn sie für das Publikum auch virulent ist.

Alexander Florin: Alexander Florinein Kind der 70er • studierter Anglist/Amerikanist und Mediävist (M.A.) • wohnhaft in Berlin • Betreiber dieses Blogs zanjero.de • mehr über Alexanders Schaffen: www.axin.de ||  bei Facebook || auf Twitter folgen

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